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So ein Prahlhans
Nach Gerit Kopietz
Ich heiße Kathrin. Die Bande, die ich mit meinen Freunden gegründet habe, ist die tollste der ganzen Stadt. Wir treffen uns jeden Nachmittag nach den Hausaufgaben unter der alten Linde.
Dennis, Selma, Ina, Frank und ich verstehen uns sehr gut.
Vor kurzem gingen wir zusammen zum Spielplatz. Den fremden jungen auf der Kletteranlage entdeckte ich zuerst. Mein Blick traf sich mit dem des fremden Jungen. Er sagte: “Hallo!”
Wer war das? Und was wollte er hier?
Der Junge rief: „Kommt doch hoch. Der Ausblick ist toll.“
Dieser Junge turnte auf meinem Lieblingsplatz und rief: „Oder habt ihr Angst? Schaut mal, was ich kann.“ Langsam stand der Junge freihändig auf der obersten, schmalen Stange. Plötzlich verlor er die Balance und fiel in den tiefen Sand.
Mir reichte es. So ein blöder Kerl! Ich sagte meinen Freunden: “So ein Prahlhans. Mit dem wollen wir nichts zu tun haben.“
Am nächsten Tag brachte unser Klassenlehrer einen neuen Schüler in unsere Klasse. Der Junge sah schüchtern aus. Herr Hanke stellte den Neuen vor. Er hieß Kai.
Ich erkannte ihn. “Das ist doch der Prahlhans vom Spielplatz!”, sagte ich Selma. Herr Hanke fand einen freien Platz für ihn ausgerechnet neben mir. Als Kai zum Tisch kam, sah ich ihn unzufrieden an.
Dann hörte ich die Worte des Lehrers: „Kai und Kathrin, ihr werdet euch sicher gut verstehen.“
Nach zwei Stunden klingele es zur großen Pause. Alle sprangen auf und liefen aus dem Klassenzimmer. Nur Kai blieb sitzen, während ich noch mein Pausenbrot suchte. Endlich fand ich es. Schnell lief ich aus dem Klassenzimmer.
Doch draußen im Gang wartete eine böse Überraschung auf mich. Zwei große Jungs standen mir im Wege. Die beiden kannte ich. Sie machten sich oft einen Spaß daraus, die Jüngeren zu ärgern. Der andere drohte mir: “Gib uns deine Jacke, Kleine! Oder sollen wir sie uns nehmen?”
Ausgerechnet jetzt musste das passieren, wo die anderen aus der Bande schon auf dem Schulhof waren.
„Finger weg!“, ertönte es da. Ich schaute auf. Es war Kai, der plötzlich im Flur stand. Ungläubig sah ich ihn an. Der hatte Mut.
Die großen Jungs lachten Kai aus.
„Willst du uns vielleicht Angst machen, Kleiner?“
Kai sprach kein Wort. Aber seine großen Augen funkelten gefährlich.
Die beiden Jungs wechselten einen Blick. Hoffentlich taten sie Kai nichts.
Da kamen Dennis, Ina, Selma und Frank den Flur entlang. Der große Junge lies mich los und ging mit seinem Freund weg.
„Was war denn hier los?”, fragte Frank.
Ich zeigte auf Kai. „Zwei Große wollten mir die Jacke wegnehmen. Aber Kai hat mir geholfen.“
Der Junge war schon in Ordnung, auch wenn er gerne ein wenig prahlt.
„Ich finde, Kai soll zu unserer Bande gehören“, schlug ich vor. „Der hat nämlich echt Mut!“
Kai lächelte.
1. Kathrin sah Kai zum ersten Mal …
a/ unter der Linde, wo sich ihre Bande nach den Hausaufgaben traf.
b/ auf dem Spielplatz, der ihr Lieblingsplatz war.
c/ in der Schule, wo er als neuer vorgestellt wurde.
2. Der Junge …
a/ lernte Kathrin und ihre Freunde auf dem Spielplatz kennen.
b/ machte einen guten Eindruck auf Kathrin und ihre Freunde auf dem Spielplatz.
c/ benahm sich als Prahlhans auf dem Spielplatz.
3. Am nächsten Tag brachte der Klassenlehrer in die Klasse einen neuen Schuler, …
a/ den Kathrin sofort erkannte.
b/ den Kathrins Freunde nicht erkennen konnten.
c/ den die ganze Klasse erkannte.
4. Herr Hanke fand einen feien Platz für ihn ausgerechnet neben …
a/ Kathrin
b/ Dennis
c/ Selma
5. Es klingelte, und …
a/ alle Schüler packten langsam ihre Schulsachen.
b/ Kathrin suchte ihr Pausenbrot.
c/ der Lehrer sprach mit Kai.
6. Im Gang warteten … auf Kathrin.
a/ zwei große Mädchen.
b/ Dennis, Ina, Selma und Frank.
c/ zwei große Jungen.
7. Kathrin wollte mit Kai befreundet sein, weil er …
a/ ein Prahlhans war.
b/ ein neuer Schüler in der Klasse war.
c/ sie gestutzt hatte.
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