Susdal Ein schneeweißer Jagdfalke mit goldener
Krone auf dem Kopfe, das stolze Symbol
der fürstlichen Macht, ist das Wappen der
alten Stadt Susdal. Nach der Eroberung
Kiews durch Litauen wurde Susdal zum re-
ligiosen Zentrum des mittelalterlichen
Rußlands. Viele alte Klöster befanden sich
dort; Susdal weckte Erinnerungen an die
russischen Fürsten Boris und Gleb, Alexan-
der Newski, Dmitri Posharski und an die in
Ungnade gefallenen Zarinnen Solominia
Saburowa und Jewdokija Lopuchina, die in
Klosterzellen eingekehrt waren.
Es ist erstaunlich, wie viele Kirchen in
einer so kleinen Stadt Platz gefunden haben.
Das sind Lazarus-Kirche (1667), die Aufer-
stehungs-Kirche, die Kirche der Gottesmut-
ter von Kasan, die Kaiser-Konstantin-
Kirche und viele andere. In der Stadt gibt
es fünf Klöster. Am Kamenka-Ufer erstreckt
sich das Freilichtmuseum der russischen
Holzbaukunst, das mit dem in Kostroma
vergleichbar ist. Die alten Bauernkirchen
sind Zeugen der ehemaligen Schönheit der
allmählich verschwindenden Holzbauten der
Alten Rus.
In der Stadt gibt es viele Häuser aus dem
18. Jahrhundert, die größtenteils umgebaut
wurden. Die Stadtführungen durch Susdal
enden gewöhnlich in Kidekscha. Dort be-
findet sich das älteste Bauensemble Susdals,
das besonders bei Sonnenuntergang einen
nachhaltigen Eindruck hinterlässt.