Напишите сочинение небольшое( по ) " мы все иностранцы - и мы повсюду"

artichdok7p08ovo artichdok7p08ovo    3   18.05.2019 14:00    0

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smoboine smoboine  11.06.2020 20:28

Detlev Fleischhammel

Wir sind alle Ausländer!

 

Den Autoaufkleber mit dem bekannten Slogan "Wir sind alle Ausländer - fast überall" gibt es schon seit einigen Jahren, aber er ist leider aktueller denn je. Fast jeder Deutsche ist schon in anderen Ländern gewesen, und so mancher hat dort eine oftmals ganz erstaunliche Gastfreundschaft erleben dürfen; und doch stehen nicht wenige unserer Landsleute solchen Menschen, die als Ausländer unter uns leben, mehr oder weniger feindselig gegenüber. Könnte es sein, daß diese Haltung teilweise auch schon auf uns Christen abgefärbt hat?

Wenn man sich mit den Aussagen der Bibel zu diesem Thema beschäftigt, merkt man einmal mehr, wie hochaktuell sie ist. Für uns als Gläubige wird nämlich der Unterschied zwischen Einheimischen und Fremden fast bedeutungslos aufgrund der Tatsache, daß wir in Gottes Augen als Christen alle Ausländer sind.

Jünger Jesu sind "Einwanderer" im Reich Gottes

Soweit wir nicht jüdischer Herkunft sind, haben wir von Natur aus überhaupt keinen Zugang zum Reich Gottes. In Eph. 2, 11 - 19 wird uns unmißverständlich klargemacht, daß wir vor unserer Bekehrung außerhalb des von Gott erwählten Volkes, ausgeschlossen von Gottes Bund, ja Nichtbürger und Fremde in Gottes Augen waren. Erst durch das Erlösungswerk Jesu sind wir zu "Mitbürgern der Heiligen und Gottes Hausgenossen" geworden (V. 20).

Der Begriff "Nichtbürger" (griech.: xenos) bezeichnet einen durchreisenden Fremden, der zwar Gastfreundschaft genoß, aber, wenn er sich ansiedelte, keine Rechte besaß und verachtet und höchstens geduldet wurde. Ein "Fremder" (griech.: paroikos) war ein Ausländer, der sich gewisse Rechte hatte erkaufen können und unter allgemeinem Schutz lebte, aber dennoch keine Bürgerrechte besaß. Im Gegensatz dazu hatte ein "Mitbürger" (sumpolitV) alle aktiven und passiven Rechte, und ein "Hausgenosse" (oikeios) gehörte sogar zum Haushalt, ja sozusagen zur Familie.

Wir sind also eigentlich "nur" Einwanderer oder Eingebürgerte im Reich Gottes - und doch nimmt Gott uns genauso an wie Sein auserwähltes Volk. Gerade für uns Christen sollte es daher selbstverständlich sein, in unserem Denken, Reden und Handeln keinen Unterschied zu machen zwischen Einheimischen und Ausländern.

Jünger Jesu sind Himmelsbürger

Nach Phil 3, 20 sind wir als Kinder Gottes Staatsbürger des Himmels. Natürlich sind wir trotzdem auch noch Bürger des Landes, zu dem wir gehören. Aber unsere himmlische Staatsbürgerschaft relativiert ganz stark unsere irdische Nationalität: "Da ist nicht Jude noch Grieche ... " (Gal. 3, 28). Im Himmel wird es einmal völlig unbedeutend sein, was für einen Paß wir auf der Erde gehabt haben!

Jünger Jesu sind "Ausländer" in dieser Welt

Petrus bezeichnet uns als "Nichtbürger" (nach der Elberfelder Übersetzung: "Beisassen") und "Fremdlinge" in dieser Welt (1. Pet. 1, 1/ 2, 11). Wahrscheinlich will er uns daran erinnern, daß wir uns hier auf der Erde nur vorübergehend aufhalten; dieses irdische Leben ist ja nur ein Durchgangsstadium für uns, die wir uns auf der Durchreise zu unserer eigentlichen Heimat, der himmlischen Herrlichkeit, befinden.

Wie sollte sich das Wissen darum, daß wir nur "Einwanderer" im Reich Gottes sind, dann aber auch Himmelsbürger und infolgedessen "Ausländer" in dieser Welt (ganz gleichgültig, in welchem Land wir uns aufhalten), auswirken auf unsere Einstellung gegenüber den Fremdlingen in unserem Land?

Sehr praktische und konkrete Anweisungen hierfür finden wir im Alten Testament, vor allem in den Mosebüchern. Obwohl Gott von der Gemeinde des Neuen Bundes nicht erwartet, daß sie sämtliche Bestimmungen des alttestamentlichen Gesetzes genau einhält, sind diese Ordnungen doch Offenbarungen des Willens Gottes für uns, deren Prinzipien im Wesentlichen auch für uns Maßstab sind.

Alle sieben Jahre sollte anläßlich des Laubhüttenfestes das Gesetz dem ganzen Volk vorgelesen werden, 5. Ms. 31, 10 - 13. Dabei sollten auch die in Israel lebenden Fremdlinge zuhören. Das erinnert uns an unseren evangelistischen Auftrag gegenüber den Ausländern in unserem Land. Gott hat uns einen Teil des "Missionsfeldes" in unsere Heimat geschickt, z.T. direkt vor unsere Haustür. Manche Ausländer in Deutschland kommen aus z.B. islamischen Ländern, in denen offizielle Missionsarbeit verboten ist. Sie sind hier oft ziemlich einsam und sind dankbar, wenn wir uns um sie kümmern. Sehen wir diese Chancen? Sind wir uns der Tatsache bewußt, daß wir auch ihnen das Evangelium schulden (Röm. 1, 14)?

Letztlich sind wir alle Ausländer. Und wenn wir wirklich etwas Effektives gegen die Ausländerfeindlichkeit in unserem Land unternehmen wollen, dann sollten wir weniger an spektakuläre, plakative Aktionen denken, sondern vor allem an unseren Kollegen und unsere Nachbarin, die ganz konkret unsere Hilfe, aber auch das Evangelium brauchen.

Detlev Fleischhammel

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