Ich sollte mit meinem kleinen Sohn in der Stadt eine Hose und ein Hemd kaufen. Für unterwegs mit Keksen und Bonbons gut ausgerüstet, brachen wir auf. Die Unterhaltung war leicht und festlich. „Hast du dieses Hündchen gesehen?“ oder „Dieser Herr lacht so Hohoho!“ Auf dem Marktplatz stand ein schweigsamer Herr mit Luftballons. Ach Papi … . Also gut, einen grünen. Kurz danach blickte er strahlend zu ihm empor, dass es mir um das Geld nicht so leid war. Das Geschäft war voll, aber als wir endlich an die Reihe kamen, ließ er sich bei der Wahl zwischen drei annehmbaren Höschen durch das Gedränge in seinem Rücken keineswegs aus der Ruhe bringen. Der Verkäufer hatte bereits mehrmals von einem Bein auf das andere gewechselt, als mein Sohn sich endlich entschied: „Diese!“ Eine schwarze Manchesterhose. Natürlich musste die Hose gleich angezogen werden und auch das neue blaue Hemd. „Eigentlich gehört auch ein Gürtel dazu“, sagte der Verkäufer taktvoll. Es dauerte nicht lange, da war ich jener lederner Korsetts erlegen, die Pfadfinder und Waldläufer zusammenhalten. „So. jetzt bist du ein großer Junge“, sagte ich, als er völlig erneuert neben mir herging. An seinem Gang konnte man sehen, dass er mir Recht gab. Er bewegte sich anders als soeben – gleichgültiger, eckiger und großschrittiger. „Papa“, sagte er auf ein mal. „Ich will den Luftballon nicht mehr haben.“ „Warum denn nicht?“, fragte ich erstaunt. „Du hast ihn doch eben noch so schön gefunden.“ Unschlüssig betrachtete er das heiter tanzende Spielzeug. „Kinderei …“, sprach er alsdann. „Nichts für große Jungen.“ Und er zog die Hose hoch, die dauernd dem neuen Gürtel entgleiten wollte. „Wollen wir ihn fliegen lassen?“, fragte ich. Er nickte. So geschah es, dass ein kleiner Junge seinen Ballon dem Winde preisgab, ohne über den Verlust zu weinen. Wohl blickte er ihm lange nach. Es waren seine Kleinkinderjahre, die davonflogen – höher und höher, bis man nichts mehr sah. НУДНО НАЙТИ СТИЛИСТИЧЕСКИЕ СРЕДСТВА 10 ШТУК